Ausgabe

#40 ERDBEERBRÜCKE

Lauter Fotos, keine Erdbeere

Sie ist unauffällig und praktisch, die Erdbeerbrücke, da und dort vielleicht ein wenig zu wuchtig, zu kalt geraten, zu nützlich. Man will hier nicht verweilen, nur einfach schnell hinüberkommen, erst recht, weil es oft zieht. Und laut ist es auch. An Erdbeeren ist hier gar nicht mehr zu denken. Doch es gibt viele Geschichten an diesem Ort, von denen wir Ihnen – ausnahmsweise! – einmal vor allem in Fotos erzählen. Nicht, weil wir finden, dass Text eh überbewertet wird, sondern um in der Zeitschrift der Straße mal etwas ganz Neues auszuprobieren. Wir wollen uns der Stadt, dem Magazin noch einmal mit einem anderen Blick nähern.

Also waren wir in den Archiven, um erstmal der Frage nachzugehen, wer denn überhaupt dieser Karl Carstens war, nach dem die Brücke ja offiziell benannt ist, welche Spuren er hinterlassen hat. Später haben wir Hannelore Mönch besucht, die an diesem scheinbar unwirtlichen Ort lebt, und zwar schon seit sehr vielen Jahren, sommers wie winters. In einem Kaisenhaus, einer vom Aussterben bedrohten Bremer Lebensform. Außerdem waren wir, etwas unterhalb, aber noch in Sichtweite der Brücke, in einer Gärtnerei, die Raum und Platz und Zeit hat für jene Menschen, die von der kapitalistischen Arbeitsgesellschaft sonst gerne ausgemustert werden. Und wie ist das eigentlich, nachts auf der Brücke?

Aber, geht das – fast nur Fotos? Wir finden: ja. Deshalb werden wir es wieder tun, am Ende des Jahres. Auf der Bürgerweide.

Viel Vergnügen beim Gucken und Lesen wünschen Jan Zier
und das ganze Team der Zeitschrift der Straße

 

Aus dem Inhalt

08    Erst geehrt, dann vergessen

Karl Carstens: eine Spurensuche

12    Unter der Brücke

Die Ruderer von der Weser

14    Lichter der Stadt

Fotostrecke

20    Die Kaisenauswohnerin (online lesen)

Ein Besuch bei Hannelore Mönch

24    Schutzraum im Grünen

Die Gärtnerei des Martinshofs

26    Und dann auch noch nachts

Protokoll eines Spaziergangs

28    Diesseits und jenseits der Erdbeerbrücke

Die soziale Lage – links und rechts der Erdbeerbrücke

 

Hintergrundfoto: Jan Zier