Monate: August 2022

#99 ARSTER HEERSTRASSE

EDITORIAL: 100 METER VOR NIEDERSACHSEN Liebe Leserinnen und Leser, es ist schon irgendwie komisch, wie wenig man von Arsten so zu sehen bekommt. Vor allem, weil das gar nicht mal nur für (Innen-)Stadtmenschen gilt, deren Bremen sich auf Zentrum, Viertel, Neustadt und Schwachhausen beschränkt. Nein, auch die zigtausend PendlerInnen aus dem südlichen Umland bekommen von Arsten nicht viel mit, ob- wohl der Ortsteil an der südlichen Landesgrenze ja so was wie der Ein- gang zur Stadt sein sollte. Die Arster Heerstraße, mit der wir uns in dieser Ausgabe der Zeitschrift der Straße beschäftigen, sieht auch genau so aus: Immer ländlicher wirkt die lange Erschließungsstraße, bis erste Bauernhöfe am Wegesrand auftauchen – und man schließlich mitten zwischen Korn und Raps im Feld steht. Dort, von Niedersachsen aus betrachtet, wird dann auch schlag- artig klar, warum der alte Hauptzugangsweg heute so abgeschieden wirkt, fast wie eine Sackgasse. Denn wo hier einst die Ochtum die Gren- ze markierte, tut das heute faktisch die Autobahn. Und die alte Heerstra- ße ist kaum mehr als eine unscheinbare Abzweigung vor der …

INFLATIONSAUSGLEICH FÜR STRASSENVERKÄUFER:INNEN

Diese Woche ist unsere 100. Ausgabe erschienen! Es macht uns sehr stolz, dass wir soweit gekommen sind trotz aller Widrigkeiten entlang des Weges, wie zwei Beinahe-Pleiten 2012 und 2014, einem Neustart 2015 und diversen Corona-Lockdowns unseres Vertriebsbüros 2020 und 2021. Doch zum Feiern ist uns derzeit nicht zumute. Denn unsere Straßenverkäufer:innen sind den stark gestiegenen Preisen vor allem von Lebensmitteln hilflos ausgeliefert. Maßnahmen der Bundesregierung zur Entlastung der Haushalte durch 9-Euro-Ticket, Trankrabatt oder Home-Office-Pauschale kommen bei ihnen nicht an. Gleichzeitig merken wir an unseren Absatzzahlen, dass die Menschen angesichts der Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ihr Geld zusammenhalten. Die Folge ist, dass die Straßenverkäufer:innen nicht nur mit steigenden Lebenshaltungskosten, sondern auch mit sinkenden Verkaufserlösen zu kämpfen haben. Da wir eine Preiserhöhung der Zeitschrift der Straße vorläufig vermeiden möchten, um den Absatz nicht zusätzlich zu bremsen, haben wir uns entschieden, kurzfristig den Verkäuferanteil am Verkaufspreis von 2,80 Euro von 1,40 Euro auf 1,80 Euro anzuheben. Dies ist auf dem Cover der 100. Ausgabe erkennbar. Für die Verkäufer:innen ist dieser „Inflationsausgleich“ eine gute Nachricht und hoffentlich …