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DER LETZTE MACHT DAS LICHT AUS

#104 LEERSTAND – Völlig klar: Jede Ausgabe der Zeitschrift der Straße ist eine besondere Ausgabe. Und trotzdem haben wir mit der Nummer 104 etwas besonderes versucht – auch für unsere Verhältnisse. Wir haben uns mit dem „Leerstand“ beschäftigt: einem Phänomen, über das zur Zeit viel gesprochen, geklagt und gegrübelt wird. Die meist fotografischen Beiträge in unserem Heft sind dabei ganz unterschiedlichsten Leerständen gewidmet: Wohnungen, Schulen, Fabriken und Büros. Auf eine zunächst eher ungewöhlich wirkende Variante wollen wir hier einen zweiten Blick werfen. Auf Kirchen nämlich, von denen nicht nur im übertragenden Sinne immer mehr leer stehen. Dabei ist der Mitgliederschwund christlicher Kirchen gar kein Geheimnis. Die regelmäßig veröffentlichten Austrittszahlen steigen Jahr für Jahr. Das illustriert einen Bedeutungswandel der Institution Kirche für die Gesellschaft – schlägt sich zunehmend aber auch in der Nutzung kirchlicher Immobilien nieder. Seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland bereits mehr als 500 katholische Kirchen offiziell entweiht und teils umgenutzt. Eine davon steht in Rönnebeck, im Bremer Norden. Sie wurde 1930 eingeweiht und 2019 wieder geschlossen – vom Weihbischof dem „profanen Gebrauch …

WARNUNG VOR FALSCHER STRASSENZEITSCHRIFT AUF BREMENS STRASSEN

ACHTUNG – ACHTUNGUns erreichen Mitteilungen, dass Verkäufer*innen des Magazins Querkopf sich als Verkäufer*innen der Zeitschrift der Straße ausgeben. Die Zeitschrift der Straße distanziert sich von diesem Magazin und allen Personen, die dieses in unserem Namen verkaufen. Unsere Verkäuferinnen und Verkäufer erkennen Sie immer an unseren Verkaufsausweisen und der Zeitschrift der Straße. Auf unseren Zeitschriften im Verkauf auf Bremens Straßen befindet sich immer ein Stempel mit der Verkäufer*innennummer, beides muß zusammen passen, damit Sie sicher seinkönnen, dass es sich um eine*n bei uns registrierte*n Verkäufer*in handelt. Bitte bleiben Sie uns treu. Unterstützen Sie weiter unsere Verkäuferinnen und Verkäufer und das Original Bremens. Wir und viele Menschen, die die Zeitschrift der Straße verkaufen, danken Ihnen! Ihre Zeitschrift der Straße

UMFRAGE

Steigende Preise, sinkende Kauf- und Spendenneigung. Unsicherheit und Not. Amazon statt Einkaufsbummel. Social Media statt Journalismus. Digital statt Print. Wie machen wir Bremens Straßenmagazin unter diesen Umständen wirksam und fit für die Zukunft? HELFEN SIE UNS ZU HELFEN! Bitte nehmen Sie an unserer Umfrage teil: Zeitschrift-der-Strasse.de/U22

WIR SUCHEN DICH

Komm in Kontakt mit unseren Verkäufer:innen und unterstütze unser freiwillig sozial engagiertes Team im Vertriebsbüro! Wir suchen Vertretungen und feste Besetzungen für die Schichten wochentags von 10-13 Uhr. Büro Auf der Brake 10 – 12, 28195 BremenKontakt 0421 / 175 216 27, zeitschrift@imhb.de

INFLATIONSAUSGLEICH FÜR STRASSENVERKÄUFER:INNEN

Diese Woche ist unsere 100. Ausgabe erschienen! Es macht uns sehr stolz, dass wir soweit gekommen sind trotz aller Widrigkeiten entlang des Weges, wie zwei Beinahe-Pleiten 2012 und 2014, einem Neustart 2015 und diversen Corona-Lockdowns unseres Vertriebsbüros 2020 und 2021. Doch zum Feiern ist uns derzeit nicht zumute. Denn unsere Straßenverkäufer:innen sind den stark gestiegenen Preisen vor allem von Lebensmitteln hilflos ausgeliefert. Maßnahmen der Bundesregierung zur Entlastung der Haushalte durch 9-Euro-Ticket, Trankrabatt oder Home-Office-Pauschale kommen bei ihnen nicht an. Gleichzeitig merken wir an unseren Absatzzahlen, dass die Menschen angesichts der Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ihr Geld zusammenhalten. Die Folge ist, dass die Straßenverkäufer:innen nicht nur mit steigenden Lebenshaltungskosten, sondern auch mit sinkenden Verkaufserlösen zu kämpfen haben. Da wir eine Preiserhöhung der Zeitschrift der Straße vorläufig vermeiden möchten, um den Absatz nicht zusätzlich zu bremsen, haben wir uns entschieden, kurzfristig den Verkäuferanteil am Verkaufspreis von 2,80 Euro von 1,40 Euro auf 1,80 Euro anzuheben. Dies ist auf dem Cover der 100. Ausgabe erkennbar. Für die Verkäufer:innen ist dieser „Inflationsausgleich“ eine gute Nachricht und hoffentlich …

DIE BREMER TAFELN IN CORONA-ZEITEN

Während der Kontaktsperre mussten viele Hilfseinrichtungen schließen. Auch die Tafeln in manchen Bundesländern machten wegen der Corona-Pandemie dicht. In Bremen wiederum waren die fünf
Ausgabestellen der Tafel auch während des Lockdowns geöffnet – dank des Einsatzes junger HelferInnen und kreativer Ideen.

WIE MAN SICH SEIN HOBBY ABGEWÖHNT

#51 WALLER PARK: Erich Schneider führt seit zwei Jahren einen Modellbauladen. Gern würde er mehr Kinder in seinem Geschäft begrüßen, aber seine Kundschaft wird immer älter (Online-Artikel) Das Handy in Erich Schneiders Brusttasche klingelt. Er wirft einen kurzen Blick drauf und schüttelt den Kopf. „Nicht der schon wieder“, murmelt er und sagt etwas geheimnisvoll: „Das meinte ich vorhin mit der Sozialstation.“ Schneider kauft und verkauft Modelleisenbahnen und Modellbauzubehör. Der kleine, vollgestellte Laden an der Ecke Gröpelinger Heerstraße/Altenescher Straße sieht aus, als stehe er schon seit sehr langer Zeit dort. Tatsächlich gibt es „Erich’s Modell-Shop“ aber erst seit zwei Jahren. Schneider, 57 Jahre alt, besaß vorher eine kleine Spedition. Weil sich das aber nicht mit seinem Leben als alleinerziehender Vater vertrug, begann er, hauptberuflich in einem Modellbauladen zu arbeiten, in dem er vor dem Studium schon gejobbt hatte. Als dieser, wie so viele andere auch, den Betrieb einstellte, entschloss sich Schneider, einen eigenen Laden zu eröffnen. Ein alter Herr kommt langsam, sich an den Regalen abstützend, in den Laden. „Ich muss zum Jahresende aus meiner Wohnung …