EDITORIAL: VON AUFKLÄRUNG UND WIDERSTAND
So recht kann er sich nicht mehr erinnern, wann er zuletzt im Dom war – zum Beten jedenfalls ist Horst Isola nicht gekommen, er hat es nicht so mit dem lieben Gott. Für uns war der SPD-Politiker dann aber doch mal wieder drin, nach einem langen Gespräch über die Trennung von Staat und Kirche (Seite 20). Er hat dazu eine klare Haltung, aber eine, die auch in den eigenen Reihen eher unpopulär ist.
Überhaupt haben wir mit vielen Menschen in der ganzen Stadt über den Dom gesprochen, und ihn aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, wie schon auf dem Titel zu sehen ist; weiter geht es auf Seite 14. Gleich neben dem Dom, im Bibelgarten, sind im Sommer neuerdings Bienenvölker zu Gast. Ob das geht, so mitten in der Stadt, und ob das mehr ist als nur ein Trend, den man heutzutage „urban beekeeping“ nennt, haben wir zum Ende der Saison den Imker Heiner Lenz gefragt (Seite 12).
Und wenn Sie schon mal an einem Montag vor dem Dom standen, am frühen Abend, ist Ihnen sicher auch diese kleine Schar demonstrierender Menschen aufgefallen, die seit über zehn Jahren jede Woche gegen Hartz IV und andere soziale Missstände in unserer Gesellschaft protestiert. Warum Sie immer noch weitermachen? Wo sich doch die meisten schon lange damit abgefunden haben? Seite 8!
Viel Vergnügen beim Lesen wünschen Philipp Jarke, Jan Zier
und das ganze Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 Immer weiter
Seit 13 Jahren demonstrieren sie auf dem Marktplatz gegen soziale Ungerechtigkeit
12 Summende UntermieterInnen
Am Dom verbringen mehrere Bienenvölker ihren Sommer. Die Bedingungen dort sind gut
14 Ansichten einer Kirche
Bildstrecke
20 „Aufklärung ist fast schon ein Schimpfwort“ (online lesen)
SPD-Politiker Horst Isola kämpft für die Trennung von Staat und Kirche
24 Markt gegen Markt
Fünf Perspektiven auf Konkurrenz und Miteinander der Märkte auf dem Domshof
30 Treffen im Wahlkampf
Wohnungslose Menschen errichten eine Klagemauer vor der Bürgerschaft
Hintergrundfoto: Micha/flickr.com