Ausgabe

#32 Geteviertel

Hintergrundfoto: Mirza Aiz Baig/flickr.com

EDITORIAL: Hinter den Türen

Wer mal Gäste hat, die nicht wissen, was ein Altbremer Haus ist, sollte mit ihnen einen Spaziergang durchs Geteviertel machen. In ganzen Straßenzügen steht dort nichts anderes als diese prächtigen Altbauten. Sehr schön, aber ein Problem für die Recherche dieser Ausgabe: Geschichten liegen hier nicht einfach auf der Straße. Das Leben im Geteviertel spielt sich eher in seinen schönen Wohnhäusern ab.

Unsere Autorinnen – in diesem Heft zufälligerweise ausschließlich Frauen – mussten also etwas Geduld aufbringen und genau hinsehen, um interessante Themen zu entdecken. Wir finden, es ist ihnen gelungen:

In einer Schrebergartenkolonie knüpft ein Gastronom, der eigentlich eine Szenebar im Steintorviertel aufmachen wollte, Freundschaften mit der größtenteils älteren Stammkundschaft. Es geht weniger um Sehen und Gesehenwerden, dafür oft um Männerthemen (S. 20).

Im Geburtshaus Schwachhausen kämpfen Hebammen um ihre Existenz. Durch rasant steigende Versicherungsbeiträge können sie es sich kaum noch leisten, Kindern ans Licht der Welt zu verhelfen (S. 12).

Finanzielle Probleme kennt man bei den Freimaurern an der Kurfürstenallee, wo sich zwei Logenhäuser direkt gegenüberstehen, nur vom Hörensagen. So weit das Klischee. Die sonst verschlossenen Männerbünde haben uns die Tür geöffnet. Was wir dabei erfahren haben, sehen und lesen Sie ab Seite 22.

Ganz offen, auch beim Thema Geld, waren die Anwohner der Straßburger Straße: Bei ihrem „Flohmarkt vor der Haustür“ verkauften sie Kurioses und ihre geheimen Schätze (S. 8).

Haben Sie Kritik oder Anregungen? Wir freuen uns über Leserbriefe an redaktion(ät)zeitschrift-der-strasse.de – oder auch klassisch per Post.

Ein sehender Lehrer hilft sehbehinderten Kindern, ihren Alltag zu meistern