Wie lebt man als Obdachloser? Wie fühlt es sich eigentlich an, kein Zuhause zu haben? Was würde einem fehlen, was wären die größten Schwierigkeiten?
Diese Fragen stellten sich in den vergangenen Tagen 13 Konfirmanden der evangelischen Gemeinde Arsten-Habenhausen. In einer Projektwoche beschäftigten sie sich an zwei Nachmittagen mit dem Streetworker Jonas Pot d’Or vom Verein für Innere Mission mit dem Thema Obdachlosigkeit. Sie diskutierten, wie man eigentlich obdachlos wird und welche Hilfemöglichkeiten es gibt.
Dann ging es raus in die Kälte: Eine Gruppe versuchte eine Stunde lang, Flaschen zu sammeln, eine, die Zeitschrift der Straße zu verkaufen. Die erzielten Einkünfte an diesem kalten, regnerischen Tag waren für die Jugendlichen ernüchternd: Nach einer Stunde hatte keiner von ihnen eine Zeitschrift verkauft, die Gewinne aus dem Flaschensammeln beliefen sich auf wenige Euro.
Mit solchen Arbeiten seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, wie es viele Menschen tun, die etwa aus Rumänien hierher gekommen sind, war für sie schwer vorstellbar. Vieles fiel ihnen aber dazu ein, was sie vermissen würden, wenn sie obdachlos wären: Ein gemütliches Bett im Warmen etwa, die Familie, das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören. Ein spannendes Projekt, das die Jugendlichen möglicherweise ein wenig verändert hat.
Text: Tanja Krämer
Foto: Sascha Kohlmann/Flickr.com