Am Jahresende blicken wir immer zurück und fragen uns, ob es ein gutes Jahr für die Zeitschrift der Straße war, wodurch sich das Jahr ausgezeichnet hat und mit welchem Wort es sich zusammenfassen ließe. „Unauffällig“ wäre eine oberflächlich treffende Bezeichnung für 2018, denn Verkäuferzahl, Absatz, Erlöse und Spendenaufkommen bewegen sich etwa auf dem Niveau von 2017 und 2016. Wir haben kein neues Produkt lanciert, kein neues Büro bezogen und keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen an der Art und Weise, wie die Zeitschrift der Straße funktioniert.
Bei genauerer Betrachtung erweist sich das „unauffällige“ Jahr 2018 jedoch als ganz positiv, gelang es doch, die Finanzierung der Uni der Straße zwei weitere Jahre lang zu sichern, Aktion Mensch sei Dank. Wir konnten einen tollen Kampagnen-Videospot veröffentlichen, den Bremerhavener Studierenden der Digitalen Medienproduktion sei Dank. Und wir konnten uns in einem schwierigen Umfeld behaupten.
Schwieriges Umfeld? Ja, und zwar vor allem aus zwei Gründen. Erstens beanspruchten die AfD, rechte Gruppierungen und rechte Umtriebe so viel Aufmerksamkeit, dass Armut und Wohnungslosigkeit leicht aus dem politischen und medialen Blick geraten konnten. Zweitens fehlten und fehlen uns StraßenverkäuferInnen, da der Arbeitsmarkt leergefegt ist – was uns natürlich zugleich sehr freut.
Das Team der Zeitschrift der Straße wünscht Ihnen und Dir ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr, das gleich mit einer neuen Ausgabe beginnen wird: #65 NIEDERSACHSENDAMM
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Text und Bild: Michael Vogel