Ausgabe

#37 Osterfeuerberg

Hintergrundfoto: Morten Wulff/flickr.com

EDITORIAL: Es tut sich was

Eingekeilt zwischen Autobahnzubringer und Bahngleisen ist das Osterfeuerberg-Viertel trotz seiner Nähe zum beliebten Stadtteil Findorff lange ein Underdog geblieben. Dabei war das Wohngebiet schon immer lebendig. In den Straßen begegnet man den unterschiedlichsten Menschen, viele Vorgärten der schmalen Altbremer Häuser sind – nun, man darf es wohl so ausdrücken – kreativ dekoriert. In Osterfeuerberg, so scheint es, darf man sein, wie man ist.

In den Seitenstraßen findet sich eine erstaunliche Dichte an kleinen Handwerkerläden und Eckkneipen. Eine davon ist der „Druide“. Hier sorgten Stammgäste dafür, dass der Betrieb nach dem Tod des Besitzers weiterghing – und ganz nebenbei der Blues nach Walle kam (Seite 13). Ungewöhnlich ist auch die Initiative des Bestattungsunternehmens Schomaker, das in Osterfeuerberg sein Büro hat. Es bietet Kabarettveranstaltungen zum Thema Tod an – und geht so auf Kundenakquise im Seniorenheim (Seite 8).

Seit einigen Jahren kommt im Stadtteil übrigens Bewegung auf: Der breite Osterfeuerbergring, der längst nicht mehr so viel befahren wird wie früher, soll zurückgebaut und begrünt werden. Neue Wohnungen sind in Planung und mit der Union-Brauerei hat ein großer Gastronomiebetrieb eröffnet. Gentrifizierung nennt man das anderswo. Neue Nutzungskonzepte bietet auch Gerald Höns, den wir in dieser Ausgabe portraitieren. Er kauft Weltkriegsbunker – und vermietet sie an Musiker, Rocker und Flüchtlingsinitiativen. Wie das mit seiner Arbeit als AfD-Politiker zusammenpasst, lesen Sie auf Seite 20.

 

Osterfeuerberg hat sich gemacht. Doch nicht alles läuft ideal