EDITORIAL: Herr Weinert und eine WG
vielleicht erinnern Sie sich noch, zumindest die ganz gründlichen unter unseren LeserInnen: In der Ausgabe „Hochschulring“ stand, dass man da „erst seit 2014“ heiraten kann. Das ist auch nicht ganz falsch, aber eben auch nicht ganz richtig, wie uns Matthias Weinert – übrigens „stolzer Besitzer aller Ausgaben der Zeitschrift der Straße“ – schreibt: „In der Spitze des Fallturms haben meine damalige Frau Evelin und ich bereits am 9.9.1999 standesamtlich geheiratet.“ Der Leiter des Standesamtes hatte sich zwar geweigert, weil er der Meinung war, dass dieser Ort nicht den erforderlichen Voraussetzungen genüge. Aber eine Standesbeamtin erklärte sich dann doch bereit, ebenda eine Eheschließung vorzunehmen. Deshalb waren die beiden wohl die Ersten!
Damit kommen wir nahtlos zur neuen Ausgabe, die aber an einem ganz anderen Ende der Stadt spielt, in Vegesack, wo wie eher selten zu Gast sind. Die Fußgängerzone dort trägt den Namen eines bekannten Sohnes dieses Stadtteils, der eine eher schillernde Figur war (Seite 8). Und dann ist da noch ein anderer, noch nicht ebenso bekannter Sohn, Jens Peter Becker, der uns aus seiner Kindheit erzählt (Seite 24), die er unter anderem in dieser Straße verbrachte. An dieser Stelle gesagt werden muss noch, dass wir die Existenz dieser Ausgabe einer Wohngemeinschaft aus Horn verdanken, die ihr gleich drei große Texte gestiftet hat, neben dem aufklärerischen Interview über Herrn Rohlfs unter anderem die Geschichte eines italienischen Pistazieneisfabrikanten (Seite 12). Auch der Autor, der für uns einen ganzen Tag vor dem Amt für Soziale Dienste war (Seite 26), wohnt mit in dieser WG, in der neun Leute zusammengefunden haben. Ihr Name: Leuchtturm-WG. Das hat etwas mit dem Badezimmer zu tun – ist aber eine ganz andere Geschichte.
Viel Spaß beim Lesen wünschen Jan Zier, Tanja Krämer
und das ganze Team der Zeitschrift der Straße
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Aus dem Inhalt:
08 „Das ist ein Märchen“
Gerhard Rohlfs wird bis heute als Afrika-Forscher gewürdigt. Um sein Leben ranken sich viele Legenden
12 Ziegenjoghurt, Pistazie und Bienenstich
In einer Eisdiele in der Gerhard-Rohlfs-Straße, von außen betrachtet wie jede andere, ist doch einiges anders als anderswo
16 Mehr als Stadtmöblierung
Die Gerhard-Rohlfs-Straße ist ein Zentrum von Kunst im öffentlichen Raum. Eine Bildstrecke
24 Drei Ecken, ein Elfer (online lesen)
Als durch die Gerhard-Rohlfs-Straße noch der Fernverkehr rauschte und
auch die Sedaneiche noch stand: Erinnerungen eines Straßenfußballers aus den Nachkriegsjahren
26 Ein Tag auf dem Sedanplatz
Über die Menschen und Probleme im Bremer Norden. Gespräche vor dem Amt für Soziale Dienste mit denjenigen, die auf die Hilfe des Staates angewiesen sind
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