Ausgabe

#88 LEHESTER DEICH

EDITORIAL: RAUS AUFS LAND

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie kennen uns noch nicht, denn wir sind neu hier. Wir, das sind Karolina Meyer-Schilf und Jan-Paul Koopmann, und wir sind die neue Chefredaktion der Zeitschrift der Straße. Wir heißen Sie herzlich willkommen in unserem ersten Heft und hoffen, auch Sie freuen sich über die neue Bekanntschaft! Bei unserem Debüt hatten wir es gefühlt gleich mit einem journalistischen Endgegner zu tun: Der Lehester Deich ist eine stille Straße. Lang, weit draußen, fern vom Trubel der Stadt. Und fast konnte man sich fragen: Füllen wir damit ein ganzes Heft?

Aber wie Sie sehen: Es geht, das Heft ist voll. Wir haben Orte kennengelernt wie das Theater am Deich, wo eine Premiere sehnsüchtig auf das Ende der Pandemie wartet (Seite 16). Vor allem sind uns erstaunlich viele Tiere begegnet, ein Schaf des neuen Arche-Parks hat es glatt auf die Titelseite geschafft, aber auch die Pferde von Hof Stein (Seite 24) bekommen ihren großen Auftritt. Nicht bei allen beliebt und trotzdem interessant sind die Nutrias, die den Bremer Deichen (Seite 14) zu schaffen machen. An einer Tankstelle mit Familiengeschichte (Seite 18) tranken wir schließlich Kaffee mit Herrn Marks von gegenüber, der hier seit 90 Jahren lebt und die Straße kennt wie kaum jemand sonst.

Und damit wären wir auch gleich mittendrin in dem, was die Zeitschrift der Straße für uns ausmacht: rausgehen, sich umschauen, die kleinen Dinge aufzuspüren und die großen Geschichten dahinter. Wir freuen uns sehr, künftig mit Ihnen zusammen auf Entdeckungsreise zu gehen.

Und damit wünschen wir Ihnen nun eine anregende Lektüre!

Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann
und das Team der Zeitschrift der Straße

Aus dem Inhalt:

08 Unter Schafen

Unser Autor entdeckt die Kinder- und Jugendfarm der Hans-Wendt- Stift auf einem fast kontemplativen Spaziergang

12 Nur Selbstbedienung

Die Schleuse Kuhsiel war früher wichtiges Etappenziel der geplagten TorfkahnfahrerInnen. Heute müssen die KajakfahrerInnen selber ran

14 Die Hüter von Bremens grüner Stadtmauer

Bereits vor 500 Jahren wurden Deiche gebaut, um die Stadt vor Hochwasser zu schützen. Der Deichverband sorgt dafür, dass das auch weiterhin so bleibt

16 Das Klubhaus im Nirgendwo

Das kleine Theater am Deich liegt derzeit wie im Winterschlaf. Doch wenn Corona erst vorbei ist, steht „Figaros Hochzeit “ auf dem Plan

18 „Eine Insel vom Reißbrett“

Jede Tankstelle hat ihre Geschichten, auch wenn sie heute alle gleich aussehen. Die am Lehester Deich ist ein Familienbetrieb seit über 50 Jahren

22 „Kom, lat den Kleen maal hier!“

Hermann Marks lebt seit 1930 am Lehester Deich und ist doch ein Zugezogener: Seine Eltern haben ihn als Baby hergebracht – und gleich dagelassen

24 Knipp to go (online lesen)

Auf der Pferdepension Hof Stein verläuft die Zeit ein bisschen anders – nicht nur, weil Weihnachten dieses Jahr wohl im Sommer statt findet

28 Dreimal ist Bremer Recht

Bommel ist Verkäufer der ersten Stunde. Und wenn es nach ihm geht, ist er die nächsten zehn Jahre auch noch dabei – wenn er gesund bleibt

31 Impressum und Vorschau