EINE GANZ ENTZÜCKENDE STRASSE
Über 80 Jahre spielte sich Wilma Schneiders Leben in der Baumstraße ab. Sie musste mit ansehen, wie aus dem einstigen „Schwachhausen des Westens“ ein graues Gewerbegebiet wurde. Ein Spaziergang durch die Vergangenheit.
Über 80 Jahre spielte sich Wilma Schneiders Leben in der Baumstraße ab. Sie musste mit ansehen, wie aus dem einstigen „Schwachhausen des Westens“ ein graues Gewerbegebiet wurde. Ein Spaziergang durch die Vergangenheit.
Hintergrundfoto: Clayton Rego/flickr.com EDITORIAL: Aussen grau, innen bunt Kein Baum, kein Busch am Straßenrand, Gewerbebauten, so weit man blickt – der südöstliche Winkel der Überseestadt gleicht einer Einöde. Unsere Autor:innen und Fotograf:innen ließen sich davon nicht entmutigen. Im Walfischhof und in der Baumstraße klopften sie an Türen und Tore und haben dahinter eine ganz wunderbar bunte Mischung von Menschen entdeckt. Wilma Schneider etwa, 84, hat beinahe ihr gesamtes Leben in der Baumstraße verbracht. Als Kind fuhr sie per Anhalter noch auf Pferdekutschen in den Hafen. Nach dem Krieg erlebte sie, wie Lastwagen die Pferde verdrängten und aus dem Villenviertel um den Walfischhof – das als Schwachhausen des Westens galt – ein Gewerbegebiet wurde (S. 8). Genau gegenüber von Frau Schneiders Haus betreibt August Smisl, zwei Meter groß, 125 Kilo schwer, ein hochmodernes Fitnessstudio. Statt über den Weg zum perfekten Körper sprach er mit der Zeitschrift der Straße über seine ganz persönlichen wunden Punkte (S. 22). Diese und drei weitere Geschichten haben unsere Autor:innen für dieses Heft und für unsere Website aufgeschrieben. Viel Spaß beim Lesen …