Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rundfunkmuseum

#120 FINDORFFSTRASSE

EDITORIAL: Bremer Straße mit drei F Liebe Leser:innen, da haben wir es auf dem Weg in unsere kleine Sommerpause doch noch wieder ins Zentrum geschafft – und diesmal wirklich so mittenrein. Die Findorffstraße liegt nahe dem Hauptbahnhof und begrenzt Bürgerweide, Messegelände und (für die meisten vielleicht am interessantesten) das Freimarktareal im Nordwesten. Als Tunnel verbindet die Straße zudem zwei sehr unterschiedliche Vorstellungen der Mitte Bremens: die nördlich und die südlich der Gleise nämlich. Eine reine Durchfahrtsstraße ist die Findorffstraße darum aber nicht. Das Kulturzentrum Schlachthof, dem wir hier gleich zwei Texte gewidmet haben, ist vielmehr ein Ziel für inzwischen mehrere Generationen von Konzertgänger:innen. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte des Kulturzentrums (S. 22) und lernen das neue Bookingteam kennen, das im April seinen Dienst aufgenommen hat (S. 24). Eine kulturelle Adresse ganz anderer Art ist das Bremer Rundfunkmuseum, dem wir ebenfalls einen Besuch abgestattet haben (Seite 28). Dass es auch an der weithin bekannten Findorffstraße noch Geheimnisse zu entdecken gibt, haben wir im Tunnel gelernt, wo plötzlich scheinbar im Nichts Unmengen angeschlossener Fahrräder zu …

#28 Plantage

Hintergrundfoto: Marie Coleman/flickr.com EDITORIAL: Und wieder ist alles anders Es gibt Straßen in Bremen, die wirken, als hätten sie sich seit einem Jahrhundert nicht verändert. Und es gibt die Plantage in Findorff. Vor 265 Jahren als Sommersitz eines Superreichen entstanden, wurde die Plantage Ausflugslokal der gehobenen Gesellschaft, Heimat der Eisenbahner in kleinen Reihenhäusern, nüchternes Gewerbegebiet und zuletzt Zentrum der Bremer Medien- und Designszene. Die einzige Konstante in dieser Straße ist der Wandel. Von Veränderung handeln auch die Geschichten, die unsere Autoren aufgeschrieben haben: Carolin Hoffmann beschreibt am Beispiel eines Mannes, was die moderne Arbeitswelt aus dem Beruf des Pastors machen kann: Vorbei die Zeiten, in denen Pastoren ruhender Pol der Gemeinde waren, stets ansprechbar für jeden und mit Muße zur inneren Einkehr. Stattdessen Zeitdruck, Terminhatz, Zerrissenheit (S. 8). Joschka Schmitt traf einen Künstler und Studenten, der eher zufällig zum Galeristen wurde (S. 12), während Felix Müller im Rundfunkmuseum auf eine Welt stieß, die stillzustehen scheint. Doch wippen die Finger der Funker am Morsegerät, füllt sich eine Weltkarte an der Wand mit Reißzwecken: Jede markiert einen …