All posts tagged: Walle

#116 STEFFENSWEG

EDITORIAL: Im echten Walle Liebe Leser:innen, der letzte Handgriff bei der Herstellung jeder Zeitschrift der Straße ist, das Heft in die Ausgabenliste einzutragen. Das ist so eine Tabelle mit vier Spalten: Heftnummer, Erscheinungstag, Straßenname und – ganz am Ende – Stadt- und Ortsteil, damit wir ein bisschen im Blick behalten, wo wir zum einen gerade erst waren und wo wir zum anderen dringend mal (wieder) hinmüssten. Bei diesem Heft hier war das komisch. Denn einerseits ist unser letzter Besuch in der Gegend noch gar nicht lange her: Die Nordstraße liegt zum Beispiel gleich um die Ecke, und die Konsul-Smidt-Straße ist ja auch gar nicht so lange her. Es fühlte sich aber ganz anders an, denn beim Fußmarsch durch den Steffensweg stellten sich unweigerlich Fragen wie: Sind wir wirklich so nah an der Überseestadt? Ist das alles Walle? Sind wir überhaupt auf demselben Planeten? Tatsächlich hat der Steffensweg nicht viel gemein mit der blitzblanken Überseestadt ums Eck. Nicht nur, weil viele der hier vorherrschenden 1950er-Jahre-Bauten schon ein bisschen in die Jahre gekommen sind, sondern auch, weil …

#101 FLEETSTRASSE

EDITORIAL: Ein Tag im Grünen Liebe Leserinnen und Leser, von Katzenjammer kann bei uns in der Redaktion auch am Morgennach der 100. Ausgabe keine Rede sein. Weil wir aber trotzdem drin-gend mal an die frische Luft wollten, haben wir uns für dieses 101. Heftin Richtung Stadtrand aufgemacht: ins Waller Fleet nämlich, zu denKleingärten im Grünen. Mit tatkräftiger Unterstützung unseres Begleitseminars an der UniBremen haben wir hier für eine unserer am wenigsten urbanen Ausga-ben recherchiert – und dabei eine Menge gelernt. Im Fleetgarten zumBeispiel haben wir Menschen besucht, die hier unter fachkundiger Anlei-tung nachhaltiges Gärtnern ausprobieren (Seite 18). Gleich um die Eckesteht eine Kirche, die heute als Wohnhaus dient (Seite 22) – wenngleichals extravagantes. Außerdem haben wir ein waschechtes Kaisenhaus be-sucht (Seite 8), das heute als Museum dient und von der Wohnungsnotnach dem Zweiten Weltkrieg berichtet. Und zu guter Letzt waren wirauch noch etwas weiter draußen: beim „Metalhenge“ (Seite 12), das alsAussichtspunkt und Kunstwerk neue Perspektiven auf die Stadt eröffnet. Wir hoffen, Sie haben beim Lesen mindestens so viel Spaß wie wirbeim Schreiben. Und vielleicht lockt …

LUMMERLAND

#37 OSTERFEUERBERG – Osterfeuerberg hat sich gewandelt. Doch nicht jede Veränderung gefällt den Bewohnern des Viertels   Eine Insel ohne Berge, ohne Strand und ohne Meer, mit viel Tunnels, vielen Straßen und dem Eisenbahnverkehr … So könnte es klingen, das Liebeslied der Bewohnerinnen und Bewohner Osterfeuerbergs über ihr Lummerland. Das urbane Meeresrauschen kommt vom Autobahnzubringer Überseestadt und den Eisenbahngleisen nach Hamburg, Bremerhaven, Bremen-Nord. Jede Nacht bringt der Güterverkehr die Brandung in die Schlafzimmer der Menschen hier. Für Nicht-Waller ist Osterfeuerberg noch immer der Underdog des Angesagtseins. Auch für viele Bremer Zugezogene hat sich der Charme des einstigen Nachtjackenviertels noch nicht erschlossen. Für sie schreibt das Stadtteilmagazin „Echt Walle“. Gleich in der ersten Ausgabe ist von „steigender Attraktivität für Familien“ die Rede. Beispiele hierfür: Das Kulturhaus Brodelpott, die Ganztagsschule am Pulverberg, die Kita Löwenzahn und darüber hinaus die Eröffnung der „Freien Brau Union Bremen“. Auch Jörg Tapking, Waller LINKEN-Fraktionssprecher, sieht besonders in der Brauerei und neueren, exklusiven Eigenheimen eine Aufwertung des Quartiers, die sich langfristig auswirken wird. Ähnlich empfinden es auch die Engagierten der Osterfeuerberger Zukunftswerkstatt. …