Alle Artikel mit dem Schlagwort: Zeitschrift der Straße

Frau mit Schal und Pullover steht vor einem historischen Gebäude mit Säulen und einem großen Denkmal im Hintergrund.

„Das ist oft berührend“

Ein Gespräch mit Petra Kettler, der neuen Vertriebskoordinatorin der Zeitschrift der Straße Wie sahen deine ersten Tage als Vertriebskoordinatorin aus? Ich habe vor allem viel mit den ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen gesprochen. Wir haben Verbesserungsvorschläge gesammelt und Dinge angesprochen, die bei der Arbeit stören. Da konnte ich einiges herauslocken, das sie von sich aus vielleicht nicht gesagt hätten. Zum Beispiel? Das Büro war manchmal etwas schmuddelig. Das Reinigungsunternehmen ist nur für die Fußböden und Toiletten zuständig. Alles andere müssen wir aber selbst sauber halten. Wenn man das weiß, wischt man den Kaffeefleck eben schnell mal weg. Das ist ja nicht weiter schlimm. Wie erlebst du die Stimmung im Vertriebsteam? Alle stehen voll hinter dem Projekt! Es ist ja kein gewöhnliches Ehrenamt: Man hat Kontakt mit Menschen, mit denen man sonst eher wenig zu tun hat. Wir schnacken viel mit unseren Verkäufern, sofern die Sprache das zulässt, und erfahren viel aus ihrem Leben. Das ist oft berührend. Was gehst du als nächstes an? Im Büro bin ich dabei, die Dinge ein wenig zu ordnen – Strukturen …

Vier Personen in schwarzer Kleidung stehen vor einem Kiosk mit rotem und weißem Markisendach. Eine Person hält ein Plakat mit der Aufschrift 'SIELWALL BREMEN 21 DAS KNIST DER BUTTER SCHULE VERBOTEN'. Im Hintergrund sind Passanten auf der Straße zu sehen.

Wir sind 5 Jahre!

Die Zeitschrift der Straße feiert Jubiläum. Nicht alles lief wie geplant. Aber vieles besser als erwartet. Wir sind eben ein Lernprojekt – heute wie damals Am 2. Februar 2011 lag sie endlich vor uns: Die erste Ausgabe der Zeitschrift der Straße. Zwei Jahre Arbeit, bisweilen ungewöhnliche Kooperationen, viel Zeit und auch einige Nerven hatte sie uns gekostet. Das Foto oben zeigt den Verkaufsstart mit Bertold Reetz (links) und den Verkäufer:innen Kati und Kai (†2015). Kaum einer von uns hätte gedacht, wohin sie uns führen würde: Knapp 300.000 Hefte haben unsere Straßenverkäufer:innen bislang an Mann und Frau gebracht, Tausende Bremer:innen kaufen regelmäßig bei ihnen. Viele Leser:innen sammeln die Ausgaben als journalistischen Stadtplan. Die gedruckten Auflagen zahlreicher Ausgaben sind ausverkauft. Die Versuchung ist groß, die Geschichte der Zeitschrift der Straße als souveräne Erfolgsstory zu erzählen und dabei alle Irrungen und Beinahe-Pleiten der letzten Jahre unter den Tisch fallen zu lassen. Doch das wäre nur die halbe Wahrheit. Bremens Straßenmagazin ist nicht nur ein Sozialprojekt, sondern auch ein Lernprojekt für Studierende und junge Berufsanfänger, dessen Erfolg sich an …