Ausgabe

#105 Helene Kaisen Weg

EDITORIAL: Neustädter Schleichweg

Liebe Leser:innen,

Eine „Kleinigkeit“ ist nämlich auch der Weg nicht, obwohl er komplett verkehrsberuhigt ist und sich eher heimlich parallel zur Neuenlander Straße durch die Neustadt schleicht. Er ist so was wie die Hintertür von Flüsse- und Philosophenviertel, ein „Shortcut“ zwischen Bäckerei und Wohnungstür – zwischen Schule und Spielplatz. Wer die endlosen Reihenhäuser dieser Gegend sieht, wird sofort verstehen, warum die meisten AnwohnerInnen ganz froh sind über diese charakteristischen Torbögen in den Fassaden und eben über den Helene Kaisen-Weg, der hindurchführt. Auch wir haben die schönen Seiten dieses Schleichwegs erkannt, auch wegen ungewohnter Blicke hinter die Kulissen: in die grünen Gärten und belebten Räume auf den Rückseiten der doch eher eintönigen Straßen drumherum.

Wir haben ein Paar kennengelernt, das mit Gesten und Musik Geschichten erzählt (S. 8), den Hauswart jenes Wohnblocks, an dem die einzigen Hausnummern des Wegs prangen (S. 12) – und zwei Frauen, die auf getrennten Wegen aus der Ukraine nach Bremen geflohen sind und hier plötzlich zu Nachbarinnen wurden (S. 18).

Wir hoffen, dass diese Begegnungen Sie genauso inspirieren werden wie uns und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Aus dem Inhalt:

8 – Es war einmal ein Märchen

Erzähler:innen überwinden Sprachbarrieren

12 – Der Mann an den Trommeln

Wir treffen einen Hauswart des GEWOBA-Komplexes

14 – Nachts an der Hintertür

Bildstrecke

18 – Nach der Flucht

Geflüchtete aus der Ukraine werden zu Nachbarinnen

20 – Ein Zufall mit Folgen

Eine Schule benennt sich nach einer jüdischen Mitschülerin, die ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde

24 – 53.065005, 8.787950

Lyrik

28 – „Furchtbar, dass Menschen so leben müssen“

Lisa Bäuml arbeitet ehrenamtlich im Vertriebsbüro

Ab 6. März 2023 bei unseren Verkäufer:innen auf Bremens und Bremerhavens Straßen erhältlich!