Hintergrundfoto: Antonio Ponte/flickr.com
EDITORIAL: Alles im Fluss
Als unsere Redaktion sich für die kleine Straße Westerdeich links der Weser entschied, waren einige unserer Autoren unsicher: Kann man in einer so beschaulichen Ecke Bremens spannende Geschichten finden?
Ein wenig Recherche zeigte: Wie so oft täuschte der erste Eindruck. Allein die Historie dieses Ortes liest sich wie ein Roman. Der Westerdeich war bis in die 1960er-Jahre ein Anziehnungspunkt für Sonnenhungrige und Erholungssuchende aus der ganzen Stadt. Mit einem Sandstrand, der ganze sechs Kilometer lang war, konnte auch der Osterdeich nicht mithalten. Unser historisches Foto gibt einen Eindruck davon, was hier bei gutem Wetter im Sommer los war.
Doch die Zeiten änderten sich. Der Sand musste dem Neustädter Hafen weichen, die zahlreichen Kneipen, Wirtschaften und die Badeanstalt wurden vom expandierenden Holzhandel verschluckt. Zurück blieben eine kleine Straße am Deich mit schöner Aussicht auf die Weser – und ihre bunt gemischten Bewohner.
Wir trafen Alteingesessene wie den ehemaligen Matrosen Hermann Brandt, den die vorbeiziehenden Schiffe auf eine lukrative Geschäftsidee brachten (S. 20). Einen Wegeobmann im Kleingärtnerverein, der die meiste Zeit seines Lebens auf einer Parzelle verbrachte, die er nun dem Hochwasserschutz opfern muss (S. 24). Und eine junge Frau, die sich mit Kickboxen ihren Platz in der Welt erkämpft (S. 8). Diese und einige weitere Themen finden Sie in dieser Ausgabe.
Haben Sie Kritik oder Anregungen? Wir freuen uns über Leserbriefe unter redaktion@zeitschrift-der-strasse.de.
Viel Vergnügen wünschen Tanja Krämer, Philipp Jarke
und das ganze Team der Zeitschrift der Straße

30 – EIN SCHNACK MIT … STEFAN (online lesen)
