Alle Artikel mit dem Schlagwort: zeitschriftderstrasse

WARNUNG VOR FALSCHER STRASSENZEITSCHRIFT AUF BREMENS STRASSEN

ACHTUNG – ACHTUNGUns erreichen Mitteilungen, dass Verkäufer*innen des Magazins Querkopf sich als Verkäufer*innen der Zeitschrift der Straße ausgeben. Die Zeitschrift der Straße distanziert sich von diesem Magazin und allen Personen, die dieses in unserem Namen verkaufen. Unsere Verkäuferinnen und Verkäufer erkennen Sie immer an unseren Verkaufsausweisen und der Zeitschrift der Straße. Auf unseren Zeitschriften im Verkauf auf Bremens Straßen befindet sich immer ein Stempel mit der Verkäufer*innennummer, beides muß zusammen passen, damit Sie sicher seinkönnen, dass es sich um eine*n bei uns registrierte*n Verkäufer*in handelt. Bitte bleiben Sie uns treu. Unterstützen Sie weiter unsere Verkäuferinnen und Verkäufer und das Original Bremens. Wir und viele Menschen, die die Zeitschrift der Straße verkaufen, danken Ihnen! Ihre Zeitschrift der Straße

UMFRAGE

Steigende Preise, sinkende Kauf- und Spendenneigung. Unsicherheit und Not. Amazon statt Einkaufsbummel. Social Media statt Journalismus. Digital statt Print. Wie machen wir Bremens Straßenmagazin unter diesen Umständen wirksam und fit für die Zukunft? HELFEN SIE UNS ZU HELFEN! Bitte nehmen Sie an unserer Umfrage teil: Zeitschrift-der-Strasse.de/U22

WIR SUCHEN DICH

Komm in Kontakt mit unseren Verkäufer:innen und unterstütze unser freiwillig sozial engagiertes Team im Vertriebsbüro! Wir suchen Vertretungen und feste Besetzungen für die Schichten wochentags von 10-13 Uhr. Büro Auf der Brake 10 – 12, 28195 BremenKontakt 0421 / 175 216 27, zeitschrift@imhb.de

#101 FLEETSTRASSE

EDITORIAL: Ein Tag im Grünen Liebe Leserinnen und Leser, von Katzenjammer kann bei uns in der Redaktion auch am Morgennach der 100. Ausgabe keine Rede sein. Weil wir aber trotzdem drin-gend mal an die frische Luft wollten, haben wir uns für dieses 101. Heftin Richtung Stadtrand aufgemacht: ins Waller Fleet nämlich, zu denKleingärten im Grünen. Mit tatkräftiger Unterstützung unseres Begleitseminars an der UniBremen haben wir hier für eine unserer am wenigsten urbanen Ausga-ben recherchiert – und dabei eine Menge gelernt. Im Fleetgarten zumBeispiel haben wir Menschen besucht, die hier unter fachkundiger Anlei-tung nachhaltiges Gärtnern ausprobieren (Seite 18). Gleich um die Eckesteht eine Kirche, die heute als Wohnhaus dient (Seite 22) – wenngleichals extravagantes. Außerdem haben wir ein waschechtes Kaisenhaus be-sucht (Seite 8), das heute als Museum dient und von der Wohnungsnotnach dem Zweiten Weltkrieg berichtet. Und zu guter Letzt waren wirauch noch etwas weiter draußen: beim „Metalhenge“ (Seite 12), das alsAussichtspunkt und Kunstwerk neue Perspektiven auf die Stadt eröffnet. Wir hoffen, Sie haben beim Lesen mindestens so viel Spaß wie wirbeim Schreiben. Und vielleicht lockt …

bischofsnadel

ZWISCHEN DEN WELTEN

#98 BISCHOFSNADEL – Die Bischofsnadel ist Tunnel, Durchgangsweg sowie Park- und Stadteingang. Und manchmal vergisst man bei all diesen Übergängen fast, dass sie auch selbst ein Ort ist. Nur eben einer dazwischen. Ein leichter Wind weht durch die Bäume in den Wallanlagen: ein angenehmer Wind an einem der ersten milden Frühlingstage in diesem Jahr. Die Sonne wirft ihre Strahlen auf die Wasserflächen und sorgt für ein stimmungsvolles Glitzern. An den Bäumen sind erste Knospen zu erkennen, die zusehends das winterliche Grau verdrängen. Dazu sorgen die singenden Vögel für eine liebliche Idylle mitten im Herzen der Stadt. Auf dem Weg entlang der Bischofsnadel begegnen mir viele Men­schen, die genau diese Entspannung von der Hektik des Alltags zu suchen schei­nen: Spaziergänger:innen, die Hand in Hand am Wasser schlendern, spie­lende Kinder, oder die vielen Fahrräder – sie alle scheinen in Ruhe das Wetter zu genießen. Auch unter den großen roten Sonnenschirmen an der Unterführung am Wall haben viele Menschen Platz genommen und genießen, in Gespräche vertieft, Kaffee, Pizza oder andere Kleinigkeiten, die dort angeboten werden. Es dauert nicht lange …

MISSION: BAGEL

#97 JÜDISCHE GEMEINDE – Zu den Aufgaben von Rabbinern wie Natanael Teitelbaum gehört, die Einhaltung der Regeln in der koscheren Küche zu kontrollieren. Wir begleiten ihn zu Bäckermeister Holger Groth – mitten in der Nacht. Drei Uhr, das ist eine unwirkliche Zeit. Zwischen gestern und morgen, wache ich wie gerädert nach wenigen Stunden Schlaf auf. Zwei Wecker klingeln im Fünf-Minuten-Takt, die Snooze-Taste hat keine Chance. Auf keinen Fall will ich mein Date mit dem Rabbi verpassen: Um Viertel vor vier sind wir verabredet an diesem unwirtlichen Freitagmorgen im April. Überpünktlich stehe ich schließlich in der Kälte vor der Bäckerei am Sielwall, es schneit sachte, in der Ferne grölen Besoffene am Eck, von denen man hofft, sie blieben, wo sie sind. Dann, nach endlosen Minuten in der Kälte, blitzen zwei Scheinwerfer auf, ein Mercedes-Bus nimmt Kurs auf die Bäckerei. „Sie haben ja Arbeitszeiten“, sage ich matt, als Rabbiner Natanel Teitelbaum aus dem Auto steigt. Er lacht freundlich und zuckt mit den Schultern. Was muss, das muss. Die Hintertür steht offen an diesem dunklen Freitagmorgen, wir treten …

#97 JÜDISCHE GEMEINDE

EDITORIAL: MEHR ALLTAG WAGEN Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben natürlich recht: Wir haben ein bisschen gemogelt und die jüdische Gemeinde ist in Wirklichkeit gar keine Straße. Dass sie aber ein bisschen so funktioniert, haben wir spätestens bei der Recherche für diese Ausgabe gelernt: Sie ist Lebensraum für eine Gruppe von Menschen, die sie miteinander verbindet. Sie hat ihre Zentren wie etwa die Synagoge, in deren Inneres wir einen neugierigen Blick werfen durften (Seite 14). Sie hat natürlich auch ihre informelleren und alltäglicheren Treffpunkte wie das Bistro Hamitbach, dessen Eigentümerin wir kennengelernt haben (Seite 8). Die Gemeinde hat auch ihre eigenen Verkehrswege und -formen, ihre Regeln, für deren Einhaltung der Rabbiner zuständig ist. Wir wollten wissen, wie so eine „Koscherkontrolle“ abläuft, und haben uns des Nachts mit ihm auf den Weg gemacht (Seite 10). Und natürlich hat auch diese Straße, die keine ist, ihren Anteil an der Stadtgeschichte (Seite 22). Aber klar: Diese Ähnlichkeiten waren nicht der eigentliche Grund dafür, dass wir uns an eine Zeitschrift der Straße über die jüdische Gemeinde gesetzt haben. Es …

Teaserbild_Konsul-Smidt-Strasse

#96 KONSUL-SMIDT-STRASSE

EDITORIAL: SZENISCHE EINSTIEGE Liebe Leserinnen und Leser, „Es war eine dunkle und stürmische Nacht“, so beginnt der Roman „Paul Clifford“ von Edward Bulwer-Lytton: jenem zweifelhaften englischen Literaten, nach dem gar ein Festival benannt ist. Gekürt werden dort regelmäßig die schlechtesten ersten Sätze von Romanen. Auch Snoopy hat seinen ersten und einzigen Roman mit eben diesem Satz begonnen. Das konnten unsere Autorinnen und Autoren nicht wissen, als sie ihre Texte für diese Ausgabe schrieben, die zum Teil exakt in diesem Setting beginnen: dunkel, windig, Nieselregen. JournalistInnen lieben szenische Einstiege, und das ist auch oft genau richtig so: Denn wir wollen Sie, unsere Leserinnen und Leser, ja mitnehmen zu den Orten, die wir für Sie gesucht und gefunden haben. Wenn es allerdings – wie in der Überseestadt – allzu oft stürmisch ist (und abends natürlich dunkel), dann sagt das schon viel über einen Ort aus. Abweisend wirkt es dort, wenn der Wind durch die Häuserschluchten fegt. Das Quartier ist immer noch im Werden, das haben auch wir frierend erfahren und aufgeschrieben. Wir haben ein Paar besucht, das …

#95 BULTHAUPTSTRASSE

EDITORIAL: SCHÖNHEIT BESTEHT Liebe Leserinnen und Leser, so richtig en vogue ist es ja eigentlich nicht mehr, derartig hemmungs- los im Jugendstil zu schwelgen. Man kommt so leicht in den Ruch des Bourgeoisen. Dabei ist der Jugendstil eigentlich eine konsumkritische Reformbewegung gewesen, die sich mit ihren verspielten Dekoren gerade gegen die prekär hergestellte Massenware wandte. Nun war Schönheit noch nie eine billige Angelegenheit, das ist der Haken daran. Aber lassen Sie uns unseren Spaß – und haben Sie selbst welchen, während Sie diese Ausgabe durchblättern. Kommen Sie mit in ein liebevoll saniertes Altbremer Haus und erfahren Sie mehr darüber, was eigentlich Denkmalschutz bedeutet: Nämlich nicht nur Lust, sondern durchaus auch Last (S. 8). Eine der schönsten Pointen der Bremer Baugeschichte ist im Übrigen diese: Die Firma J. H. Fuhrken hat nicht nur der Bulthauptstraße einst ihren Stempel aufgedrückt. Die Firma gibt es immer noch: heute spezialisiert auf Altbausanierung. Wir haben die Geschäftsführerin besucht und dabei viel über das Bauhandwerk vergangener Tage gelernt, das es tatsächlich in sich hatte (S. 22). Wer genug hat von Erkern …

BREMENS ORKUS

Unter dem Bahnhofsvorplatz liegt ein Bunker, der für die Öffentlichkeit nur auf Führungen zugänglich ist. Seine Geschichte war mit dem Kriegsende noch lange nicht vorbei. Beim Intercity Hotel am Hauptbahnhof, noch vor den Straßenbahngleisen und Busspuren, geht es hinab. Der Eingang des Bunkers endet bald an einem gebogenen Gittertor und sieht ganz harmlos aus: wie die Einfahrt einer Tiefgarage. Und das ist auch kein Wunder, denn die Nazis planten bereits beim Bau, den Bunker nach dem „Endsieg“ als Garage zu nutzen. Diese und andere geschichtliche Tatsachen erzählt Historiker Andreas Calic, der hier für den Verein StattReisen Führungen durchführt. Er hat die Schlüssel für die Unterwelt. Hinter Gitter und Rolltor empfängt uns eine nicht sonderlich angenehme Geruchswolke. Der Gestank von Ammoniak mischt sich mit der intensiven, abgestandenen Moderluft aus dem Inneren der Anlage. Calic erklärt, dass seit einiger Zeit, auf Anregung des StattReisen-Teams, regelmäßig von der Stadtreinigung vor dem Eingang sauber gemacht wird. Der Eingangsbereich wird dann mit Hochdruckreinigern abgespritzt und was die so wegschwemmen, sammelt sich hinter dem Rolltor: Dosen, Unrat und ein Berg von …