#78 CORONA – Heiligenstatue im Bremer Dom und Mittelpunkt eines mittelalterlichen Corona-Kultes. Heute allgegenwärtiges Virus, das unser aller Leben verändert hat In Bremen war Corona schon berühmt, lange, sehr lange bevor sie zum Synonym für Quarantäne und Hamsterkäufe mutierte. Sie wurde sogar verehrt. Und zwar gerade hier. Corona lebte im zweiten Jahrhundert nach Christus, in Ägypten oder Syrien, so genau wissen wir das heute nicht mehr. Sie soll, damals 16, bei der Hinrichtung eines gewissen Victor von Siena selbst zum Tode verurteilt worden sein. Corona starb auf schaurige Weise, erzählt die kirchliche Legende, die ja oft eine gewisse Liebe zur Grausamkeit aufweist: Man habe zwei Palmwedel zusammen gebunden und die junge Frau an deren Spitzen gefesselt. Als die Palmen zurückschnellten, wurde Corona zerrissen. In Erinnerung bleibt sie uns als christliche Märtyrerin, als Heilige, natürlich als Jungfrau und mit einem milden, melancholischen Lächeln unter langem Haar. Nach Bremen kam sie dank Erzbischof Adaldag, der im Jahre 965 ihre Reliquien zusammen mit denen von Cosmas und Damian und einigen weiteren Heiligen aus Italien mitbrachte. 1379 wurde ihr …