Hintergrundfoto: quimby/flickr.com
EDITORIAL: Von Ballen und Brunnen
Irgendwas mit Baumwolle sollten wir machen, haben sie uns an der Uni gesagt, genauer: ein Heft, das zu ihrem Schwerpunkt „Global Cotton“ passt. Da ist die Auswahl an Orten, die in Bremen infrage kommen, nicht so groß. Zuerst denkt man vielleicht noch an die Wollkämmerei in Blumenthal – aber die ist ja schon mal mit einer Ausgabe gewürdigt worden; und außerdem ging es da ja vor allem um Schafwolle. Also waren wir mit den Student:innen unseres Sommersemester-Seminars, meist angehende Kulturwissenschaftler:innen, an der Baumwollbörse.
Dort wollten die einen erst mal Paternoster fahren und mit dem netten Portier quatschen (Seite 8), während andere schon an dem Brunnen vor dem Hause stehen blieben (Seite 10), bei dem es zwar Kunst, aber wieder mal kein Trinkwasser für Obdachlose gibt. Und während sich die Männer für einen echten Detektiv (Seite 22) oder einen durch Burnout geläuterten Manager interessierten (Seite 18), beschäftigten sich die Frauen lieber mit anderen Frauen, beispielsweise mit denen der feministischen Rechten, die sich im Sommer vor der Baumwollbörse regelmäßig zusammenfand (Seite 14). Oder sie machten sich auf die Suche nach der seltenen Spezies der Baumwollhändlerin. Wir haben schließlich doch noch eine gefunden (Seite 26) und ihr auch gleich das Titelbild gewidmet. Soll ja keiner sagen, es ginge nicht auch um „Global Cotton“, in unserem Heft.
Viel Vergnügen beim Lesen wünschen Jan Zier, Philipp Jarke
und das ganze Team der Zeitschrift der Straße

29 – Ein Happy End, dank Laika (online lesen)
Ein Treffen mit Pauli, einem unserer ersten Verkäufer
