Eine „Kleinigkeit“ ist nämlich auch der Weg nicht, obwohl er komplett verkehrsberuhigt ist und sich eher heimlich parallel zur Neuenlander Straße durch die Neustadt schleicht. Er ist so was wie die Hintertür von Flüsse- und Philosophenviertel, ein „Shortcut“ zwischen Bäckerei und Wohnungstür – zwischen Schule und Spielplatz. Wer die endlosen Reihenhäuser dieser Gegend sieht, wird sofort verstehen, warum die meisten AnwohnerInnen ganz froh sind über diese charakteristischen Torbögen in den Fassaden und eben über den Helene Kaisen-Weg, der hindurchführt. Auch wir haben die schönen Seiten dieses Schleichwegs erkannt, auch wegen ungewohnter Blicke hinter die Kulissen: in die grünen Gärten und belebten Räume auf den Rückseiten der doch eher eintönigen Straßen drumherum.
Wir haben ein Paar kennengelernt, das mit Gesten und Musik Geschichten erzählt (S. 8), den Hauswart jenes Wohnblocks, an dem die einzigen Hausnummern des Wegs prangen (S. 12) – und zwei Frauen, die auf getrennten Wegen aus der Ukraine nach Bremen geflohen sind und hier plötzlich zu Nachbarinnen wurden (S. 18).
Wir hoffen, dass diese Begegnungen Sie genauso inspirieren werden wie uns und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!
Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann und das Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 Es war einmal ein Märchen ErzählerInnen überwinden Sprachbarrieren
12 Der Mann an den Trommeln Wir treffen einen Hauswart des GEWOBA-Komplexes
14 Nachts an der Hintertür Bildstrecke
18 Nach der Flucht Geflüchtete aus der Ukraine werden zu Nachbarinnen
20 Ein Zufall mit Folgen Eine Schule benennt sich nach einer jüdischen Mitschülerin, die ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde
24 53.065005, 8.787950 Lyrik
28 „Furchtbar, dass Menschen so leben müssen“ Lisa Bäuml arbeitet ehrenamtlich im Vertriebsbüro
Ab 6. März 2023 bei unseren VerkäuferInnen auf Bremens und Bremerhavens Straßen erhältlich!
#104 LEERSTAND – Völlig klar: Jede Ausgabe der Zeitschrift der Straße ist eine besondere Ausgabe. Und trotzdem haben wir mit der #104 etwas besonderes versucht – auch für unsere Verhältnisse. Wir haben uns mit dem „Leerstand“ beschäftigt: einem Phänomen, über das zur Zeit viel gesprochen, geklagt und gegrübelt wird. Die meist fotografischen Beiträge in unserem Heft sind dabei ganz unterschiedlichsten Leerständen gewidmet: Wohnungen, Schulen, Fabriken und Büros. Auf eine zunächst eher ungewöhlich wirkende Variante wollen wir hier einen zweiten Blick werfen. Auf Kirchen nämlich, von denen nicht nur im übertragenden Sinne immer mehr leer stehen.
Leere Kirche in Bremen Rönnebeck
Dabei ist der Mitgliederschwund christlicher Kirchen gar kein Geheimnis. Die regelmäßig veröffentlichten Austrittszahlen steigen Jahr für Jahr. Das illustriert einen Bedeutungswandel der Institution Kirche für die Gesellschaft – schlägt sich zunehmend aber auch in der Nutzung kirchlicher Immobilien nieder. Seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland bereits mehr als 500 katholische Kirchen offiziell entweiht und teils umgenutzt. Eine davon steht in Rönnebeck, im Bremer Norden. Sie wurde 1930 eingeweiht und 2019 wieder geschlossen – vom Weihbischof dem „profanen Gebrauch zurückgegeben“, wie es heißt. Künftig soll hier eine Kita entstehen, sobald die Baugenehmigung erteilt ist.
„Kita St. Nicolai“
Der zugehörige Gemeindesaal wird bereits seit 2017 als „Kita St. Nicolai“ in diesem Sinne von den ganz Kleinen genutzt. Hier sehen wir deren stellvertretende Leiterin Christin Timmermann. In den Niederlanden, wo es keine Kirchensteuer gibt, ist dieser Prozess bereits sehr viel weiter fortgeschritten. In Maastricht beherbergt eine Kirche etwa die meistbesuchte Buchhandlung des Landes. Auch Fitnessstudios, Supermärkte, Hotels und Turnhallen sind dort in ehemalige Glaubenshäuser gezogen.
Christin Timmermann, stellvertretende Leiterin der „Kita St. Nicolai“
Doch auch wenn das liturgische Prozedere zur „Entweihung“ zunächst eine katholische Angelegenheit ist, betrifft die Sache selbst die evangelische Kirche nicht weniger. Hier sehen wir die 2008 profanierte Kirche Matthias Claudius in der Neustadt. In das Kirchenschiff wurde eine Zwischendecke eingezogen. Auch hier werden die freigewordenen Räume inzwischen als Kita genutzt. Der Altar der ehemaligen Kirche steht heute an der frischen Luft, gleich vor dem Gebäude, in dem auch ein Café Platz gefunden hat, das längst zu einem beliebten Treffpunkt in der Neustadt geworden ist. Hier sind auch die ehemaligen Kirchenfenster zu bewundern.
Ehemalige Kirche Matthias Claudius in der Neustadt
Wie diese Veranstaltung im Frauencafé beweist, können kirchliche Räume also auch ohne Gottesdienste Gemeinschaft stiften. Ganz selbstverständlich übrigens auch nicht nur unter Christen. In der ehemaligen Kirche in der Neustadt sind auch zahlreiche Muslima gerngesehene Gäste.
Frauencafé in der ehemaligen Kirche Matthias Claudius
In der Vahr wiederum hat man die Nutzung der 1964 erbauten Heilig-Geist-Kirche bereits erweitert, obwohl sie gar nicht profaniert ist. Für Gottesdienste werden Stuhlreihen aufgestellt, ansonsten dienen die Räumlichkeiten als Sozialkaufhaus, Nähstube, Repair-Café oder Unterrichtsraum zur Nachhilfe und füllen die Kirche so auch unter der Woche mit Leben. Bis nach Ghana reichen die Kontakte aus der Vahr, wo man verschiedene Projekte mit Spenden unterstützt.
Sozialkaufhaus in der Heilig-Geist-Kirche in Bremen Vahr
Seele und Motor dieses „Marktplatzes der Begegnungen“ ist Sozialarbeiter Christoph Buße. Auch hier zählen zahlreiche Menschen muslimischen Glaubens zu den Unterstützenden. Der aus Syrien stammende Abd El Karem Hasan etwa betreut das Repair-Café. Menschen bringen kaputte Nähmaschinen, Stereoanlagen und so weiter – damit sie repariert werden, statt auf dem Müll zu landen. Das spart Geld und ist gut für die Umwelt.
Christoph Buße (links), Abd El Karem Hasan (rechts)
Aktivität und Engagement lassen sich also nicht an den Besuchszahlen von Gottesdiensten ablesen – und auch nicht an den Austritten. Die eigentliche Frage ist ohnehin eine ganz andere: Schaffen es die Akteure in den Gemeinden, dem echten und metaphorischen Leerstand ihrer Kirchen etwas Neues entgegenzusetzen. In Bremen jedenfalls zeigen mindestens diese drei Adressen, dass es möglich ist – mit ein bisschen Kreativität, Mut und Engagement.
ein Gespenst geht um in den Lokalredaktionen – das Gespenst des Leerstands. Und weil dieses Thema derzeit nicht nur die Bremer Medienlandschaft umtreibt, kennen Sie alle unter Garantie solche Schlagzeilen: Traditionsreiches Familienunternehmen schließt nach fünf Generationen! Innenstadt verwaist! Ganze Stockwerke stehen leer! Keine Sorge: Diese Geschichten wollen wir Ihnen hier und heute nicht schon wieder erzählen.
Trotzdem beschäftigt uns der Leerstand auch in der Zeitschrift der Straße. Zum einen, weil er sozusagen Lücken in unsere Themenfelder schlägt: weil in fast jeder Straße, mit der wir uns beschäftigen, Gebäude leer stehen, die jemandem wichtig waren, die vielleicht einmal ganze Quartiere geprägt haben. Zum anderen wird es auch für unsere Verkäufer:innen von Tag zu Tag härter, in immer leerer werdenden Fußgängerzonen Hefte zu verkaufen. All das geht uns etwas an und beschäftigt uns.
Aber wie machen wir ein Heft daraus, wenn die Probleme doch so offensichtlich auf dem Tisch liegen? Wir haben uns für einen Schritt zurück entschieden, für ein bisschen Abstand, um noch mal neu zu fragen: Was bedeutet Leerstand eigentlich, abgesehen von leeren Schaufenstern und hektischem Abverkauf? Und ist wirklich alles schlecht oder manches vielleicht auch einfach nur … anders? Wir haben diese Fragen diesmal vor allem unseren Fotograf:innen vorgelegt, um noch mal ganz neu auf das Phänomen zu schauen, ohne es zu zerreden – um Grauzonen auszuloten und Widersprüche zu beleuchten. Ob es nun verlassene Werkstätten sind (S. 16), Fabriken, in denen heute Schulklassen lernen (S. 10) oder Bürogebäude, in denen einfach niemand mehr ist, weil Corona uns das Arbeiten zu Hause gelehrt hat (S. 12).
Wir wünschen Ihnen eine anregende (und vielleicht ja auch etwas gespenstische) Lektüre!
Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann und das Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 „Das habe ich nicht gewollt“ Ursachenforschung und Schuldfragen als Bildergeschichte
10 Raus aus der Schule Industrieleerstand sucht obdachlose Bildungseinrichtung
12 Wohnen im Büro? Vor Corona undenkbar, heute schon Standard: Homeoffice für alle
16 Geist der Arbeit „Lost Places“ und verblassende Erinnerung im Spiegel der Kunst
18 Der letzte macht das Licht aus Was die Kirche mit immer leereren Kirchen anfängt
20 Was bleibt In Wohnungen steckt Leben. Oft auch, wenn sonst alles weg ist
24 53.076096, 8.808186 Auch unsere Lyrik-Reihe beschäftigt sich mit der Leere
28 „Ich bin ein idealistischer Mensch“ Unser Verkäufer Marc beginnt einen neuen Lebensabschnitt
Ab 6. Februar 2023 bei unseren Verkäufer:innen auf Bremens und Bremerhavens Straßen erhältlich!
wissen Sie noch, wann Sie zuletzt in der Böttcherstraße waren – und warum? In der Redaktion waren sich die meisten jedenfalls nicht sicher, als wir uns die berühmte Straße vorgenommen hatten. Wahrscheinlich war’s irgendein auswärtiger Besuch, dem man die Stadt zeigen wollte. Oder ein vermutlich vergeblicher Versuch, zwischen Innenstadt und Weser ganz kurz mal eben abzukürzen. Für viele von uns war es jedenfalls wie so oft mit Wahrzeichen: Man guckt sich doch eher die der anderen Städte an als jene vor der eigenen Haustür.
Eine kleine Ausnahme sind freilich die kunstinteressierten BremerInnen, auf die neben der spannenden Architektur auch der Doppelpack aus Paula Modersohn-Becker Museum und dem Ludwig Roselius Museum in der Straße wartet. Für diese Ausgabe haben wir allerdings einen etwas weniger bekannten Kunstort besucht: das Haus der syrischen Kunst nämlich (S. 20), das erst vor Kurzem eröffnet hat und seltene Einblick in die junge Kultur eines von Krieg und Despotie zerrütteten Landes bietet. Gesprochen haben wir außerdem mit Sönke Schöttler, der als Gästeführer regelmäßig dienstlich mit der Straße zu tun hat (S. 12). Von ihm wollten wir unter anderem wissen, wie er mit der NS-Geschichte der Straße umgeht, wenn jemand danach fragt. Bei „Büchlers Beste Bohne“ haben wir viel über Kaffee gelernt (S. 8) und außerdem die ganz normalen PassantInnen gefragt, was sie eigentlich in die Straße verschlagen hat (S. 14). Ein Experiment ist der Text „53.075294, 8.806208“ (S. 25), in dem sich Véra Marie Deubner auf lyrische Weise mit der Straße auseinandersetzt.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!
Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann und das Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 Volle Dröhnung Ein Besuch in der Rösterei „Büchlers Beste Bohne“
12 Backstein, Backstein, Backstein Gästeführer Sönke Schöttler kennt die Böttcherstraße in- und auswendig
14 Bremens Winkelgasse Bildstrecke
20 Kunst und Krieg Das Haus der syrischen Kunst stellt KünstlerInnen eines zerrissenen Landes aus
24 53.075294, 8.806208 Eine lyrische Betrachtung der Böttcherstraße
28 „Das macht mich schon auch sauer“ Unser Verkäufer Tom im Gespräch
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Unsere Verkäuferinnen und Verkäufer erkennen Sie immer an unseren Verkaufsausweisen und der Zeitschrift der Straße. Auf unseren Zeitschriften im Verkauf auf Bremens Straßen befindet sich immer ein Stempel mit der Verkäufer*innennummer, beides muß zusammen passen, damit Sie sicher sein können, dass es sich um eine*n bei uns registrierte*n Verkäufer*in handelt.
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Steigende Preise, sinkende Kauf- und Spendenneigung. Unsicherheit und Not. Amazon statt Einkaufsbummel. Social Media statt Journalismus. Digital statt Print. Wie machen wir Bremens Straßenmagazin unter diesen Umständen wirksam und fit für die Zukunft?
aus stadtbremischer Sicht fühlt es sich immer ein bisschen wie ein Ausflug aufs Land an, wenn es einen mal nach Bremen-Nord verschlägt. Den Menschen dort geht es umgekehrt genauso: „Ich fahr in die Stadt“, heißt es, wenn es doch mal nötig ist, sich in Richtung Innenstadt aufzumachen. Es ist schon ein kleiner Kosmos für sich, dieses Bremen-Nord, und sehr viele Anlässe, ihn zu verlassen, fallen einem gar nicht ein, wenn man so in der Lesumer Hindenburgstraße steht.
Hier gibt es eigentlich alles: eine Schlachterei, ein Geschäft für gebrauchte Brettspiele (Seite 8), eine Apotheke, Restaurants und – noch – ein stattliches Polizeirevier, dessen Umzug nach Vegesack allerdings beschlossene Sache ist. Das alte Gerichtsgebäude, in dem das Revier seit 1940 untergebracht ist, und die Möglichkeiten seiner Nachnutzung hat sich unser Autor Justus Köhler angesehen (Seite 25). Er stammt übrigens selbst aus Bremen-Nord, weshalb er sich nicht nur aus journalistischem Interesse, sondern auch aus alter Verbundenheit für alles begeistert, was die paar Kilometer weserabwärts an der Lesum so passiert.
Und hier passiert viel, vor allem sozial: Etwas versteckt und doch zentral hat der älteste Bremer Schützenverein seine Heimat. Unsere Autorin Ulrike Plappert hat sich – noch ganz unter dem Eindruck des Todes von Queen Elizabeth II. – mit den (Schützen-)Royals von der Lesum befasst (Seite 21) und ist bei ihrem Besuch nicht nur folkloristisch, sondern auch sportlich in diese für viele Großstädter ferne Welt eingetaucht. Das und noch viel mehr lesen Sie in diesem Heft. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame gedankliche Landpartie!
Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann und das Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 Welten in Pappkartons Ramsch und Schätze: Der Lesumer Spieleladen führt beides
12 Code der Geschichte Ein Heimatverein erinnert digital an vergessene Orte und Geschichten
16 Letzte Ruhe im Grünen Bildstrecke
21 Heute ein König Die Schützen an der Hindenburgstraße suchen Nachwuchs
25 Kleinstadtrevier Die Polizeiwache im alten Gerichtshaus ist eine Sehenswürdigkeit. Und bald nicht mehr da
28 „Ich muss immer was um die Ohren haben“ Unser Verkäufer Willi im Porträt
es ist schon irgendwie komisch, wie wenig man von Arsten so zu sehen bekommt. Vor allem, weil das gar nicht mal nur für (Innen-)Stadtmenschen gilt, deren Bremen sich auf Zentrum, Viertel, Neustadt und Schwachhausen beschränkt. Nein, auch die zigtausend Pendler:innen aus dem südlichen Umland bekommen von Arsten nicht viel mit, obwohl der Ortsteil an der südlichen Landesgrenze ja so was wie der Eingang zur Stadt sein sollte. Die Arster Heerstraße, mit der wir uns in dieser Ausgabe der Zeitschrift der Straße beschäftigen, sieht auch genau so aus: Immer ländlicher wirkt die lange Erschließungsstraße, bis erste Bauernhöfe am Wegesrand auftauchen – und man schließlich mitten zwischen Korn und Raps im Feld steht.
Dort, von Niedersachsen aus betrachtet, wird dann auch schlagartig klar, warum der alte Hauptzugangsweg heute so abgeschieden wirkt, fast wie eine Sackgasse. Denn wo hier einst die Ochtum die Grenze markierte, tut das heute faktisch die Autobahn. Und die alte Heerstraße ist kaum mehr als eine unscheinbare Abzweigung vor der Abfahrt Bremen-Arsten und dem Zubringer, der einen in die Neustadt bringt, zum Flughafen, zu den Brücken über die Weser … aber eben nicht nach Arsten.
Umso spannender war es für uns, diese fast schon ländliche Gegend kennenzulernen, und die Menschen, die hier einen Freizeitverein gegründet haben (Seite 8), ein eigenes Museum über ihren Ortsteil betreiben (Seite 22) – oder Autos verkaufen, die auch als Zeitmaschinen funktionieren (Seite 14). Also: Herzlich willkommen in Arsten. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann und das Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 Boule ist nur der Anfang
Ein Verein bringt Menschen in Arsten zusammen
12 In der Mitte des Dorfes
Nach 130 Jahren schließt das Gasthaus „Zur Börse“
14 Monte Carlo an der Ochtum
Bildstrecke
20 Was von Bello übrig bleibt
Wohin mit den sterblichen Überresten von Haustieren?
22 Im Rhythmus der Steine
Ein kleines Museum erzählt in Arsten von den Steinsetzern
28 „Wenn man die Sprache nicht spricht, ist es sehr schwer“
Petre und seine Familie verkaufen die Zeitschrift in Bremerhaven
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von Katzenjammer kann bei uns in der Redaktion auch am Morgen nach der 100. Ausgabe keine Rede sein. Weil wir aber trotzdem dringend mal an die frische Luft wollten, haben wir uns für dieses 101. Heft in Richtung Stadtrand aufgemacht: ins Waller Fleet nämlich, zu den Kleingärten im Grünen.
Mit tatkräftiger Unterstützung unseres Begleitseminars an der Uni Bremen haben wir hier für eine unserer am wenigsten urbanen Ausgaben recherchiert – und dabei eine Menge gelernt. Im Fleetgarten zum Beispiel haben wir Menschen besucht, die hier unter fachkundiger Anleitung nachhaltiges Gärtnern ausprobieren (S. 18). Gleich um die Ecke steht eine Kirche, die heute als Wohnhaus dient (S. 22) – wenngleich als extravagantes. Außerdem haben wir ein waschechtes Kaisenhaus besucht (S. 8), das heute als Museum dient und von der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg berichtet. Und zu guter Letzt waren wir auch noch etwas weiter draußen: beim „Metalhenge“ (S. 12), das als Aussichtspunkt und Kunstwerk neue Perspektiven auf die Stadt eröffnet.
Wir hoffen, Sie haben beim Lesen mindestens so viel Spaß wie wir beim Schreiben. Und vielleicht lockt Sie das Heft ja auch selbst ein bisschen raus aus der Stadt – und rein in die herbstliche Natur. Aber auch, wenn Sie zu Hause auf dem Sofa bleiben, wünschen wir Ihnen wie immer eine spannende Lektüre!
Karolina Meyer-Schilf, Jan-Paul Koopmann und das Team der Zeitschrift der Straße
Aus dem Inhalt:
08 Begehbare Bremensie Kaisenhäuser waren eine Notlösung gegen die Wohnungsnot nach dem Krieg. Heute sind sie Geschichte
12 Kunst auf einem Haufen Müll Bildstrecke
18 Schaufel für die Zukunft Im Fleetgarten lässt sich nachhaltiges Gärtnern in der Praxis erlernen
22 Da sucht man einen Garten – und bekommt eine Kirche dazu Bremen hat eine bundesweit einmalige Parzellenkirche
28 „Ich lass mir nicht mehr alles gefallen“ Unsere Verkäuferin Gabi im Porträt