EDITORIAL: Das andere Bremen Liebe Leserinnen und Leser, aus stadtbremischer Sicht fühlt es sich immer ein bisschen wie ein Ausflugaufs Land an, wenn es einen mal nach Bremen-Nord verschlägt.Den Menschen dort geht es umgekehrt genauso: „Ich fahr in die Stadt“,heißt es, wenn es doch mal nötig ist, sich in Richtung Innenstadt aufzumachen.Es ist schon ein kleiner Kosmos für sich, dieses Bremen-Nord,und sehr viele Anlässe, ihn zu verlassen, fallen einem gar nicht ein,wenn man so in der Lesumer Hindenburgstraße steht. Hier gibt es eigentlich alles: eine Schlachterei, ein Geschäft fürgebrauchte Brettspiele (Seite 8), eine Apotheke, Restaurants und – noch –ein stattliches Polizeirevier, dessen Umzug nach Vegesack allerdings beschlosseneSache ist. Das alte Gerichtsgebäude, in dem das Revier seit1940 untergebracht ist, und die Möglichkeiten seiner Nachnutzung hatsich unser Autor Justus Köhler angesehen (Seite 25). Er stammt übrigensselbst aus Bremen-Nord, weshalb er sich nicht nur aus journalistischemInteresse, sondern auch aus alter Verbundenheit für alles begeistert,was die paar Kilometer weserabwärts an der Lesum so passiert. Und hier passiert viel, vor allem sozial: Etwas versteckt und dochzentral hat der älteste Bremer …